Jörg Klebe

06. Juli 2018

Wie sich deutsche Unternehmen im digitalen Wandel selbst im Weg stehen

63 Prozent der Führungskräfte aus 2000 Unternehmen mit einem Mindestumsatz von 250 Mio. Euro sagen, die digitale Transformation sei eine Chance, so eine aktuelle Umfrage von etventure. Überraschenderweise sehen nur 22 Prozent die GAFAs (Amazon, Google etc.) als Bedrohung an.

Digitale Transformation ist längst kein Modewort mehr, sondern ein relevanter Schritt für jedes Unternehmen. Das jeweilige Selbstverständnis und die realen Herausforderungen der Digitalisierung weichen jedoch voneinander ab. Deutsche Unternehmen wiegen sich gefährlich in Sicherheit. Was ist der aktuelle Status und wohin geht es?

Die etventure-Studie „Digitale Transformation 2018“ wurde vom Marktforschungsinstitut GfK durchgeführt. Befragt wurden Unternehmen zu 18 Prozent aus dem Einzelhandel, zu 49 Prozent aus der Dienstleistungsbranche und zu 32 Prozent aus der Fertigung.

Hürden: 58 Prozent verteidigen bestehende Organisationsstrukturen

Weniger als die Hälfte der Unternehmen in Deutschland fühlt sich gut auf die Digitalisierung vorbereitet. Die drei größten Hürden für die digitale Transformation bestehen zu 58 Prozent aus Mitarbeitern, die bestehende Organisationsstrukturen verteidigen. Gefolgt von 51 Prozent der Mitarbeiter, die wenig Erfahrung mit einem benutzerzentrierten Ansatz haben. Sowie blockierenden Sicherheitsanforderungen, die von 48 Prozent als größte Herausforderung empfunden werden.

Ein weiteres Dilemma ist die Definition des Begriffs „digitale Transformation“. Die meisten der Befragten verstehen ihn, als die Digitalisierung bestehender Geschäftsmodelle und analoger Prozesse. Nur eine Minderheit sieht darin eine radikale Entwicklung eines neuen Geschäftsmodells.

Fortschritt? 47 Prozent sagen, dass sie nicht mit Startups arbeiten wollen

Ein wachsender Anteil von 61 Prozent fühlt sich nicht davon bedroht, dass der Anstieg der Digitalisierung ihre Arbeitsplätze kosten wird. Dies steht im Widerspruch zur Annahme, dass die Digitalisierung mit der Angst vor dem Abbau von Mitarbeitern einhergeht. Im Vergleich zum Vorjahr wollen mehr Unternehmen mit Start-ups kooperieren. Aber dennoch sagen 47 Prozent, dass sie künftig nicht planen mit Start-ups zusammen zuarbeiten.

Perspektiven! 72 Prozent wollen neue Experten für digitales Know-how einstellen

 

Den größten Wettbewerb spüren Unternehmen noch immer in ihrer eigenen Branche. Nur 22% sehen sich von Tech-Unternehmen wie Amazon, oder Google bedroht. Und nur 7% sehen junge Startups als bedeutende Wettbewerber. Dies könnte unserer Meinung nach ein massiver Fehler sein. Die meisten der befragten Manager sind sich einig, dass die Maßnahmen der digitalen Transformation von der obersten Managementebene beginnen müssen, um den Wandel zu meistern.

Insgesamt scheint es für die Befragten sehr wichtig zu sein, dass die Unternehmenskultur grundlegend verändert wird, um Zugang zu Entwicklung zu erhalten. Gerade die Einstellung gegenüber dem Kunden muss sich ändern, welches auch unsere Erfahrung widerspiegelt.

„Unternehmen müssen neue digitale Geschäftsmodelle entwickeln, die auf den technologischen Wandel und die veränderten Kundenbedürfnisse reagieren“,

Philipp Depiereux

etventure

Etwas, mit dem sich collectAI bei der Arbeit mit Kunden im Bereich der digitalen Transformation wirklich identifizieren kann: Eine positive Kultur zum Scheitern zu fördern, aber traditionelle Unternehmen – mittlere und große Unternehmen – erfüllen diese immer noch nicht. Am Ende braucht es immer eine gewisse Risikobereitschaft, um Innovationen voranzutreiben.

Die vollständige Umfrage ist auf der etventure Startseite verfügbar. Wir haben auch die Studie aus dem Jahr 2017 veröffentlicht, in der unser CTO Sebastian Hoop eine Anleitung gab, wie man digital wird.

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